Entspannung und Gelassenheit als Basis des Handelns

Entspannung und Gelassenheit bezeichnen nicht nur einen Zustand X zu dem wir durch entsprechende Übungen gelangen können, und aus dem wir dann automatisch wieder zurückkehren nach Beendigung der Übungen.

Stellen Sie sich einfach mal vor, wie es wäre, wenn dies eine Art Basis-Zustand wäre, wo Sie nichts machen müssten um "rein" zu kommen. Sie könnten dann willentlich entscheiden bzw. gelangen durch äußere Einflüsse "raus" in Aktivität, Produktivität, Abenteuer, Lust, Freude, Entschlossenheit, oder Zurückhaltung, Einschränkung, sowie Ärger, Traurigkeit, ... Und Sie gelangen wieder in die Entspannung und Gelassenheit, sobald Sie (innerlich) das loslassen, was Sie raus brachte bzw. draußen hielt.

Entspannt sein, ruhig und gelassen, als unser physischer und psychischer Mittelpunkt. Ein Ruhepol von dem aus wir in die Beherrschung oder Aktivität gehen.

Oder ist Aktivität als Normalzustand besser, wo wir etwas tun um mal runter zu kommen, "rein" in die Entspannung und Gelassenheit?

Oder geht es darum, beide Zustände zu erleben und zu genießen? Uns darin zu üben, von nachhaltiger Aktivität in die Entspannung zu gelangen, und von der Ruhe und Erholung in die Aktivität.

Wenn wir zu lange in einem Zustand sind, kann er zu einem Dauerzustand werden. Es fiele uns dann schwer, aus der Ruhe wieder in die Aktivität, oder von der Aktivität wieder in die Ruhe zu kommen. Wir blieben verhaftet in einer Art Lethargie oder in einer Überaktivität.

Oder ist es eine subjektive Angelegenheit? So, wie es Menschen gibt, die darauf schwören, den Tag mit Aktivität zu beginnen, schon vor dem Frühstück zu joggen und an einem Projekt zu arbeiten, gibt es andere, die es genießen, in Ruhe aufzustehen und gemütlich zu Frühstücken, um langsam "hochzufahren" und sich dann an die Projekte zu machen.

Wenn Sie ehrlich sind zu sich selbst, dann wissen Sie, ob Sie eher der "Aufstehen und Loslegen" oder der "Nach dem Frühstück fange ich an" Typ sind. In beiden Fällen gehen Sie raus aus der Entspannung, rein in die Aktivität.

Es ist unsere Natur, gelassen zu sein, entspannt und glücklich. Diese Gelassenheit wird uns nicht von Außen gegeben. Wir bräuchten auch nichts tun zur Erlangung, außer es zuzulassen.

Entspannungs-  und Meditationsübungen dienen nicht nur zur Stressbewältigung oder den Blutdruck zu senken, Körper und Geist zu beruhigen. Vielmehr sehe ich in ihnen auch die Möglichkeit, uns die Erfahrung zu erlauben, wie es sich anfühlt, entspannt und gelassen zu sein. Wir erleben aus erster Hand, dass dieser Zustand etwas ist, was wir bereits haben, bis wir es stören.

Regelmäßige Meditations- und/oder Entspannungsübungen wirken auch darüber hinaus. Wir gehen achtsamer durch den Alltag, nehmen das Leben wahr während es geschieht. Wir erkennen, was uns dazu veranlasst, unsere uns angeborene Gesundheit und Glückseligkeit zu stören, und wie wir selber daran beteiligt sind. Uns wird klarer, in wie weit wir z.B. durch unsere Ernährung, unseren Umgang mit Stress, ob und wie wir uns bewegen, sowie durch unsere Gedanken  und Bewertungen, uns selber aus unserer "Mitte"  heraus bringen. Und, was uns hilft in den entspannten Zustand zu gelangen bzw. innerlich gelassen zu bleiben - diese angenehme Schwingung in uns zu spüren. Z.B. durch die Gemeinschaft von Anderen, bei deren Anwesenheit wir uns geborgen, gefördert, gefordert, gesehen, beachtet, sicher oder motiviert fühlen, je nachdem was Sie sich an positiven Wirkungen einer Gemeinschaft wünschen.

"Innen wie Außen"

Sind wir entspannt und gut gelaunt, suchen wir eher die Gemeinschaft anderer. Sind wir in der Gemeinschaft anderer gut aufgehoben, so entspannen wir uns und fühlen uns wohl.

Sind wir alleine  und schlecht drauf, so kapseln wir uns von der Außenwelt ab. Fühlen wir uns in einer Gemeinschaft nicht wohl, dann ziehen wir uns in uns selbst zurück und meiden die Gesellschaft anderer.

Zwei Wege, ein Ziel: Sich in sich selbst und in der Gesellschaft anderer wohlfühlen.

Sich zwischendurch den Basiszustand der Gelassenheit und Entspannung wieder zu Bewusstsein führen, um sich daran zu erinnern, wie es sich anfühlt, und von Innen heraus agieren. So fällt es  uns leichter, mit uns selbst, Anderen, unserer Arbeit und dem Leben an sich.

Wir ernähren uns gesund, halten ein angenehmes Gewicht, gehen motiviert an unsere Arbeit, genießen die Gesellschaft anderer und können positive Veränderungen leichter und aktiver in unser Leben bringen.

Überlegen Sie einmal selbst, in welchen Bereichen Ihres Lebens Sie am meisten profitieren (würden), wenn Sie mehr aus einem inneren Gefühl der Entspannung und Gelassenheit heraus agieren.