Produktief

Wenn man sich in einem Tief befindet und sowieso nicht den "Kopf" dazu hat, ist es nicht der optimale Zeitpunkt um sich Gedanken zu machen, was man tun könnte/sollte/müsste. In diesem Zustand fühlt sich alles an als ob es zu viel wäre: Überforderung. Und man kann während einer solchen Phase oft mit sich selbst und anderen, sowie der ganzen Welt nichts anfangen.

Also wäre es besser sich vorzubereiten auf eine mögliche Tief-Phase. Undzwar dann, wenn man - wie es so schön heißt - im Vollbesitz seiner körperlichen und geistigen Kräfte ist. Hier können Methoden aus dem Zeitmanagement helfen, die einem auch sonst das Leben erleichtern.

Aufgaben sortieren

Nach Energieaufwand

Wir haben nicht immer gleich viel körperliche, geistige und  emotionale Energie bzw. Kraft. Deshalb ist es gut, die Aufgaben, die anstehen nach Energie-Aufwand einzuteilen. Und sich dann die vorzunehmen, wofür man genug Energie hat. Gerade in einem Tief, die Aufgabe wählen, die die geringste Energie erfordert, einem am leichtesten fällt.

Nach Dringlichkeit

Nicht alle Tätigkeiten sind gleich dringend. Eingeteilt in solche, die man heute erledigen muss, bzw. die diese Woche, bis Ende des Monats, dieses Jahr, ... zu erledigen sind, geht man in einem Tief nur die an, die am dringlichsten ist, und alle anderen ignoriert man erstmal.

Nach Wichtigkeit

Ein weiteres Kriterium ist die Wichtigkeit von Aufgaben. Hier kann man sich auch Gedanken darüber machen, welche Aufgaben einem selbst am Herzen liegen. Hier geht es um Wichtigkeit, nicht um Dringlichkeit. Denn gerade die, die wichtig aber nicht dringend sind, vernachlässigen wir am häufigsten. "Wichtigkeit" kommt eher von uns selbst, während "Dringlichkeit" mehr von außen kommt. Ein guter Ansatzpunkt, um in einem Tief die Aufgabe zu wählen, die einem am wichtigsten ist. 

Warum stehst du morgens überhaupt auf?

Wie sieht es mit deinen Zielen aus? Du hast doch schon eine Liste mit Zielen gemacht, die du erreichen willst, oder? Ziele, die so attraktiv sind, dass du förmlich hin-gerissen bist beim Gedanken daran.
 
Wenn du an deine verschiedenen Lebensbereiche denkst: Was willst du erreichen, z.B. im Beruf, bzgl. deiner Familie, in deiner Partnerschaft, bei deinen Hobbies, im Freundeskreis? Welche deiner Ziele willst du diese Woche erreichen, diesen Monat, dieses Jahr, in 5 Jahren, in deinem Leben? 

Attraktive Ziele geben uns einen Grund, morgens aufzustehen. Wir wissen warum wir tun was wir tun. Wir haben ein Ziel und kennen den Weg, brauchen nur noch Schritt für Schritt dem Ziel näher kommen. Ist ein Schritt zu groß, dann überlege dir, wie du ihn kleiner machen kannst, die Aufgabe aufteilen. 

Ich hatte zu Beginn des Schreibens heute auch ein kleines Tief: mich mit dem Artikel zu beschäftigen erschien mir zu groß und im Internet zu surfen zu verlockend. Ich köderte mich, indem ich den ersten Schritt so klein wählte, dass es mir sehr leicht fiel anzufangen. Ich nahm mir vor, nur meine Notizen zu lesen, und mehr nicht. Einmal angefangen, sitze ich hier nun schon ein paar Stunden und arbeite an diesem Artikel.
 
Hilfreich ist es auch, dir zu überlegen, was dir Spaß macht, Energie gibt. Was hat dir schon mal geholfen, aus einem Tief wieder raus zu kommen? Aufschreiben! Papier ist nicht nur geduldig, es hilft dir auch, wichtige Dinge präsent zu halten. 

Und am besten das, was dir Energie gibt, nicht nur dann machen, wenn du in einem Tief bist, sondern auch zwischendurch, um dein Energieniveau hoch zu halten.

Gehe mal in Gedanken ein paar Monate zurück. Was hast du getan in letzter Zeit, wo du das Gefühl hattest, danach mehr Energie zu haben als zuvor? Hast du etwas im TV gesehen? Mit jemandem telefoniert? Etwas leckeres gegessen, vielleicht in Begleitung eines angenehmen Gesprächspartners? Hast du meditiert, dich entspannt, bist du Spazieren gegangen, hast du Musik gehört, gejoggt? Oder spürst du einen Energiefluss, wenn du produktiv bist, kreativ in deiner Arbeit aufgehst?

Sich vorbereiten auf die Tiefphase. Sodass du, einmal drin, genau weißt was zu tun ist, und keine Energie für das Nachdenken brauchst. Und du kannst dich drauf verlassen, dass die Vorgaben sinnvoll sind, da du diese in einem Zustand geistiger, emotionaler und körperlicher Kraft erarbeitet hast. 

Mach keine Pläne, wenn du in einem Tief bist. Zum Einen fällt es dir schwer, da dir die Energie dazu fehlt, zum Anderen hast du nicht all deine Ressourcen parat, denn dein Fokus ist mehr auf "überleben" ausgerichtet.

Fühlst du dich voller Kraft, erinnerst du dich leichter an deine Erfolge und an Momente, wo du Schwierigkeiten überwunden hast. Du gehst zuversichtlicher und entschlossener an deine Vorhaben, kannst leichter planen, weißt um deine Fähigkeiten, dein Wissen und deine Erfahrungen, was du nutzen kannst, wenn du in einem Tief bist.

Gut vorbereitet, und ein Tief wird zu einem Produktief.