Wie man durch Zeitfenster Aufgaben leichter angeht

Das, was uns am häufigsten davon abhält eine Teilaufgabe eines Projektes anzugehen, ist der Anfang. Den Gedanken daran eine Aufgabe zu starten verbinden wir oft direkt mit dem Gedanken, die Aufgabe auch (komplett) zu beenden. Und wir sehen die Zeit, die wir dafür brauchen als sehr lang. Emotionale Überforderung ist das Ergebnis. Unsere Energie, unsere Motivation sinkt ins Bodenlose, noch bevor es los geht.

Hier hilft eine kleine Technik. Statt die ganze Aufgabe zu erledigen oder sich Gedanken zu machen, dass das zu bearbeitende wohl 2-3 Stunden oder länger dauern wird, nehmen wir ein überschaubares Zeitfenster. Z.B. 25-30 Minuten. Während dieser Zeit machen wir nichts als an der aktuellen Aufgabe zu arbeiten. Danach gönnen wir uns eine Pause, vielleicht 5-10 Minuten, und machen dann an der Aufgabe weiter. Oder auch nicht. Denn der Trick bei dieser Technik liegt in der klaren Regel : "25-30 Minuten an der Aufgabe sitzen und dann darf ich aufhören". Richtig gelesen, Sie dürfen AUFHÖREN nach den 25-30 Minuten und bräuchten auch nicht mehr nach der Pause daran zu arbeiten.

Mir gibt diese Regel das Gefühl, dass es gar nicht so lang ist, was ich zu tun habe. So fange ich schneller an und versuche mich nicht mit Abwasch, Bügeln, TV, Facebook, ... vom Anfangen abzuhalten. Denn es geht um das Anfangen einer Aufgabe. Nach der Zeit aufhören zu dürfen, führt bei mir zu einem Gefühl der Freiheit und Leichtigkeit. Wenn ich erstmal angefangen habe und "drin" bin in der Aufgabe, dann komme ich in Schwung, in den Flow-Zustand, mache entweder länger als die 25-30 Minuten - was ich auch oft gar nicht erst merke - oder mache nach einer kurzen Pause wieder weiter an der Aufgabe, weil ich ja gerade so schön drin bin. Und so erledige ich viele Aufgaben, indem ich mich durch diese kleine Technik selber ins Anfangen hintrickse.

Man kann diese Technik auch noch erweitern, z.B. eine Eieruhr nehmen zum Messen, abhaken der (Teil-)Aufgaben auf einer Liste, und weiteres, um so einen kompletten strategischen Prozess daraus zu machen (s. Pomodoro-Technik).

Einfach ausprobieren, was einem persönlich am besten hilft: Die Dauer des Zeitfensters variieren, mehrere Zeitfenster hintereinander unterschiedlich nutzen (mit Pausen dazwischen!), usw.

Wichtig dabei ist, eine Pause nach jedem Zeitfenster einzulegen. So erholt man sich bevor man müde wird, da man so seinen "Akku" immer wieder aufläd, und genug Energie und Motivation für den ganzen Tag hat.