Es gibt in den sozialen Medien eine steigende Anzahl der Verwendung des Begriffes "Ausgrenzung", wenn es um Ungeimpfte geht. Ich denke, der Begriff ist unpassend.
Wenn es um Corona und den Schutz vor einer Infektion und deren durchaus tödlichen Auswirkungen geht, dann sollte man folgendes bedenken:
Es gibt 2 Fehler, die man machen kann.
Zum Einen, sich nicht impfen zu lassen und das Risiko einzugehen, zu erkranken, ins Krankenhaus zu müssen, beatmet zu werden oder sogar zu sterben.
Der 2. Fehler ist, sich impfen zu lassen und das Risiko einzugehen, Nebenwirkungen zu haben, bis hin zum Tod.
Wenn man eine Fehlerart vermeidet, macht man den Fehler der anderen Art.
Beachten muss man jedoch, dass die Wahrscheinlichkeit der 2. Fehlerart (durch Impfung, das eigene Immunsystem zu stärken) von sich aus schon extrem viel niedriger ist, als die der 1. Art (auf das vorhandene, eigene Immunsystem zu vertrauen).
Nun kommt hinzu, dass die aktuellen Regeln viel freigiebiger sind als noch vor Monaten, die Deltavariante auch die Geimpften infizieren kann, und deshalb die Wahrscheinlichkeit der Konsequenzen des 1. Fehlers noch weiter gestiegen ist.
Wenn man nun davon ausgeht, dass (wie in einigen Ländern schon umgesetzt) die Lockdownregeln, heißt "Einschränkungen", gänzlich wegfallen werden, dann steigt die Wahrscheinlichkeit des Fehlers 1. Art erneut.
Und gerade weil die Menschen immer mehr die Geduld verlieren und sich "unvernünftiger" (also nicht wie es die Regeln vorgeben) verhalten, steigt die Wahrscheinlichkeit des 1. Fehlers mehr und mehr.
Als ungeimpfte Person ist es an einem selbst, sich vor einer Ansteckung zu schützen. Man kann Maske tragen, Abstand halten und Situationen meiden, wo die Ansteckungsgefahr signifikant erhöht ist (jeder weiß, welche Situationen gemeint sind).
Das alles gilt jedoch nur, sofern man daran glaubt, dass Corona existiert und eine Impfung mehr schützt als schadet, und Masken und Abstand hilfreich sind.
Es kommt also auf eine simple Frage raus:
Will man das im Gegensatz zur Impfung sehr hohe Risiko eingehen, sich ungeschützt ins Getümmel zu stürzen, obwohl es Corona tatsächlich geben könnte?
Entweder es gibt Corona (und auch so tödlich, wie man es überall nachlesen kann) oder es gibt Corona nicht (wie man es überall anderswo nachlesen kann).
Jede(r) darf glauben was er/sie will. Jede(r) darf selber entscheiden ob er/sie sich schützt (Maske, Abstand, Fernbleiben von potentiell gefährlichen Orten oder Impfen) oder nicht.
Ich gehe davon aus, dass es bald eine Situation geben wird, wo es keine Beschränkungen mehr gibt, weil die Experten zu dem Zeitpunkt davon ausgehen werden, dass eine Durchseuchung der gesamten Bevölkerung keine Überbeanspruchung der Krankhäuser mehr bedeutet.
Niemand wird ausgegrenzt.
Das macht das Virus ja auch nicht.